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Judenführer Paul Spiegel ist tot …

 
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Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
Beiträge: 402
Wohnort: L.A., California

BeitragVerfasst am: Sa Mai 06, 2006 11:05 am    Titel: Judenführer Paul Spiegel ist tot … Antworten mit Zitat

Judenführer Paul Spiegel ist tot … und er war keine “moralische Instanz” – Noch ein Nachruf auf Paule Spiegel


Paul Spiegel

Düsseldorf / NRW: Am 30. April verstarb bekanntlich der Künstleragent und Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, der am vergangenen Donnerstag in Düsseldorf in den Kompost … oh pardon … unter die Erde kam. Bereits am letzten Apriltag widmeten wir ihm einen tränenreichen Nachruf, in dem sein Verlust für Deutschland in der uns eigenen milden und gütigen Art beklagten. Eine etwas verspätete, aber nicht minder einfühlsame Totenklage kommt auch von unseren Kollegen vom NATIONAL JOURNAL.


Jeder Judenführer wird in der BRD von den Schleimern und Hinternkriechern als “moralische Instanz” hofiert. So auch der am 30. April 2006 verstorbene Judenführer Paul Spiegel in den verheuchelten Nachrufen des BRD-Systems. Er sei zur “moralischen Instanz wider Willen” geworden, schleimte die WELT am 2.5.2006. Wobei das gar nicht falsch sein muß mit dem “wider Willen”. Es sind schließlich die deutschen Hinternkriecher, die sich vor die Füße der Juden werfen und ihnen heucheln, sie seien “moralische Instanzen”. Das haben sie mit Spiegels Vorgängern wie Bubis und Galinski ebenso gemacht.

Paul Spiegel lebte das gute Leben eines “Überlebenden” in der BRD. Als junger jüdischer Funktionär in den jüdischen Gemeinden wurde er von deutschen Hinternkriechern umworben. Um ihm das große Geld zustecken zu können, machte man ihn z.B. schon in jungen Jahren zum Chefredakteur und Verlagsleiter der Zeitschrift “Mode und Wohnen”. Spiegel spottete dieserhalb über die Deutschen Anbieterer, die ihn einfach mit Geld zustopften, weil der dem “Zentralrat der Juden” angehörte. Spiegel gestand unumwunden ein und lachte sich kaputt über diese Unterwürfigkeit, da er “von Mode gar nichts verstand” (Welt, 2.5.2006, S.3). Danach erklomm der junge Paul die Stufen in die hohen Etagen der Macht. Er stieg auf zum Pressechef des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. Die BRD wurde nicht nur für ihn zum Himmel der “Überlebenden”.

Auch Paul Spiegels Familie erlebte erfreulicherweise eines der zahlreichen Holocaust-Wunder. Sein Vater Hugo wurde eines Tages ganz einfach aus Auschwitz entlassen, obwohl Auschwitz, wie wir alle gemäß Denkverbotsgesetz (§ 130 StGB) wissen müssen, das schlimmste Vernichtungslager, “der größte Schlachthof der Welt” (Galinski) war. Dort konnte man nur durch ein Wunder überleben, indem man entweder immun gegen das Giftgas Zyklon-B war oder aber, daß das Vergasungspersonal einfach vergaß, zu vergasen. Aber daß das Vernichtungslager, dessen einziger Zweck darin bestand, seine zur Tötung hingebrachten Juden zu vernichten, seine “Todeskandidaten” ganz einfach wieder laufen ließ, dürfte ein noch größeres Wunder sein, als Vergasungsdurchgänge überlebt zu haben. Aber Vater Hugo erlebte dieses Wunder: “Vater Spiegel wurde interniert, die Odyssee des Schreckens führt ihn über Auschwitz ins Konzentrationslager Dachau.” (Welt, 2.5.2006, S. 3) Dachau war kein Vernichtungslager, muß man wissen.

Um es klar zu sagen: Paul Spiegel war keine moralische Instanz
. Er war ein glühender Verfechter des Raubstaates Israel und der israelischen Terror-Politik. Spiegel fand niemals ein Wort der Kritik, geschweige denn ein Wort der Anklage gegen Israels “Vernichtungskrieg” (Blüm) im Rahmen des Holocaustes an den Palästinensern. Paul Spiegel war Blutsjude, war somit Israeli, und er war loyal zu seinem Judenstaat. Jedes Verbrechen des Judenstaates war Paul Spiegel heilig. So einer ist keine moralische Instanz.

Paul Spiegel ließ keine Gelegenheit aus, die Deutschen und das Deutsche Reich zu verdammen. Er verschwieg aber, daß der Judenstaat Hitlers Nürnberger Rassengesetze übernommen hat. Hitlers Rassegesetze, die von Paul Spiegel bei jeder Gelegenheit den Deutschen, selbst den Säuglingen, als Schandmal auf die Stirn gedrückt wurden, benutzt der Judenstaat, um die rassische Berechtigung eines jeden Juden zur Rückkehr nach Israel zu definieren und zu garantieren.

“Das israelische ‘Gesetz zur Rückkehr nach Israel’ basiert tatsächlich auf den Nürnberger Rassegesetzen Adolf Hitlers, die klar darlegten, wer Jude ist.” (haaretz.com, Tageszeitung Israel, 24.5.2003)

Spiegel verlangte zwar immer wieder von den Deutschen, sich mit Multikulturellen zu vermischen, obwohl selbiges jedem Juden durch das Jüdische Gesetz untersagt ist. Das Jüdische Gesetz (Halacha) unterscheidet die Juden von anderen Nationalitäten nach Rasse, nicht nach Religionszugehörigkeit. Jude wird man durch Abstammung, also Blutsherkunft, und nicht durch ein Glaubensbekenntnis: “Nach der Halacha, dem jüdischen Religionsgesetz, ist die Frage, wer Jude ist, eindeutig: Wer eine jüdische Mutter hat oder wem ein Rabbinatsgericht eine Konversion zum Judentum gestattet hat. [Judenführer] Spiegel sagt dazu, Osteuropäer mit jüdischen Vätern seien keine Juden, und Nicht-Juden hätten nichts in jüdischen Gemeinden zu suchen. Sie würden im übrigen auch nicht von ihnen integriert.” (Süddeutsche Zeitung, 4.8.2001, S. 5) Wer eine jüdische Mutter hat, ist auch dann Jude, wenn er nie in der Synagoge war, nie den Talmud, nie die Fünf Bücher Mose gelesen hat und nichts vom Jüdischen Gesetz weiß. Das Blut entscheidet.

Ein Mann wie Paul Spiegel, der Hitlers-Rassegesetze als vorteilhaft für das Judentum erachtet, dessen Staat Hitlers Gesetze sogar übernommen hat, er aber gleichzeitig alle Deutschen wegen der “Nürnberger Rassengesetze” beschimpft, ist kaum geeignet, als “moralische Instanz” bezeichnet zu werden. Dennoch stellten ihn die deutschen Hintern-Kriecher “auf die gleiche Stufe wie den Bundespräsidenten, obwohl er nur eine kleine Minderheit repräsentiert.” (Welt, 2.5.2006, S. 3) Ein Ausdruck der Macht, die ein “Zentralratspräsident” in der BRD genießt.

Daß Paul Spiegel in den Juden keine Deutschen sah, kam nicht nur durch seine verfochtene Rassen-Definition nach jüdischem und hitlerischem Gesetz zum Ausdruck, sondern auch in seiner Politik gegenüber der BRD. Er ging als Präsident des “Zentralrats der Juden in Deutschland” (würden sich die Juden als Deutsche empfinden, hieße es ‘Zentralrat der deutschen Juden’) mit der BRD einen Staatsvertrag ein. Die BRD übernahm mit diesem Vertrag die ewige Alimentierung des Judentums. Staatsverträge werden bekanntlich nur zwischen souveränen Staaten geschlossen, nicht aber unter “Landsleuten” unterschiedlicher Religionszugehörigkeit.

Die deutschen Anbieterer geben sogar zu, daß Spiegel für die Juden (nicht für die Deutschen) ein Glücksfall war: “Seine Präsidentschaft war damit zumindest für die Juden in Deutschland ein Glücksfall.” (Welt, 2.5.2006, S. 3)

Es muß aber auch festgehalten werden, daß Paul Spiegel kein Schwarzmarktschieber war wie sein Vorgänger Ignatz Bubis, der in der DDR in Abwesenheit sogar zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Paul Spiegel griff auch nicht in die Wiedergutmachungskasse wie dies Werner Nachmann als Zentralrats-Präsident tat. Nachmann veruntreute zwischen 1981 bis 1987 etwa 35 Millionen Mark an Zinsen aus Wiedergutmachungszahlungen der Bundesrepublik. Es wurde in der Sache Nachmann nie richtig ermittelt, um einen Großjuden nicht bloßstellen zu müssen. Die Bundesrepublik bezahlte einfach noch einmal dieselben Beträge an den Zentralrat. Paul Spiegel kaufte weder Rauschgift von der Ostmafia, noch bediente er sich osteuropäischer Sklavenmädchen, wie dies sein Stellvertreter Michel Friedman tat. Es kann also gesagt werden, daß Spiegel zwar keine “moralische Instanz” war, wie ihn die speichelleckenden BRD-Systemheuchler jetzt darzustellen versuchen, aber er war auch kein Nachmann, kein Bubis und schon gar kein Friedman. Er war nicht der schlechteste Judenführer den Deutschland bis jetzt hatte.

Quelle: National Journal 05.05.06

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“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
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Spitfire



Anmeldungsdatum: 21.02.2006
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BeitragVerfasst am: Di Mai 09, 2006 10:49 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Klarmanns Zauberwelt: Nationale Reaktionen auf biologische Abbaubarkeit Paule Spiegels aus linker Sicht


Berlin / Düsseldorf: In den vergangenen Tagen hatten wir ja mehrfach Gelegenheit das Ableben des Düsseldorfer Künstleragenten und Vorsitzenden des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, seinen Verdiensten um das deutsche Volk gemäß entsprechend zu würdigen. Wie schon im Falle seines Vorgängers Ignaz Bubis waren die Reaktionen auf das Ableben Spiegels innerhalb der deutschen Nation durchaus kontrovers. Während das etablierte Parteien- und Medienspektrum eine förmliche Sintflut von Krokodilstränen auf die Menschheit los ließ, blieben die Reaktionen beim normalen Deutschen für gewöhnlich eher teilnahmslos oder nicht ohne eine gewisse innere Genugtuung. Wir wären Heuchler, gäben wir an dieser Stelle nicht zu, daß unser Platz bei denen mit der Genugtuung ist, wozu sich auch genieren.

Paule Spiegel

Das Echo welches unser bescheidener Nachruf auf den verblichenen Judenführer in gewissen linken Kreisen auslöste, kann man nicht ohne gewisses Amüsement betrachten. So wurden wir auf einen Artikel des nordrhein-westfälischen TAZ-Journalisten Michael Klarmann aufmerksam gemacht, der am 3. Mai auf Telepolis regelrechte Blitze politisch korrekten Zorns über das pietätlose Verhalten deutscher Nationalisten gegenüber dem nun der Verwesung anheimgegebenen Halbgottes der veröffentlichten Meinung sprühen ließ. Da wir in seiner Suada eine gewisse Rolle spielen, sei es uns gestattet, dieses Genrewerk politisch überkorrekter Betroffenheitsheuchelei auch zur Erbauung und Belehrung unserer Leser zu benutzen.

Wir zitieren wie folgt:

“Ironie des Schicksals”

Michael Klarmann 03.05.2006
Die rechtsextreme Szene feiert den Tod von Paul Spiegel

Schon im März hatten Neonazis ihren aggressiven Antisemitismus sarkastisch ausgelebt. In Internetforen schrieben sie hämische Kommentare darüber, dass der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, schwer erkrankt sei. Angemerkt wurde indes, Spiegel sei “austauschbar” und man müsse daher die ganze Macht des Judentums brechen. Seit Spiegels Tod am vergangenen Sonntag sprudeln Häme und Judenhass nun förmlich über. “Schurken leben auch nicht ewig”, lästern zwei der wichtigsten Portale deutscher Neonazis, das Störtebeker-Netz und Altermedia gleichlautend. Und lenken nur scheinbar wieder ein: “Doch soll man uns nicht nachsagen, dass wir gegen die guten Sitten verstoßen, indem wir Toten nicht Gutes nachsagten – gut das er tot ist.”

“Vielen Dank! Das hat gut getan, lange nicht mehr so gelacht…”, kommentiert ein Neonazi unter dem Altermedia-Bericht. Allerdings ist diese Art von “Nachruf” nicht neu. Zum Tod von Spiegels Vorgänger Ignatz Bubis waren vor rund sechs Jahren über den Offenen Kanal Berlin in dem von Neonazis betriebenen “Radio Germania” folgender Kommentar gesendet worden: “Bekanntlich soll man über Tote nur Gutes sagen, drum sagen wir: Es ist gut, dass er tot ist.” Danach griff die Medienanstalt Berlin-Brandenburg ein, “Radio Germania” wandelte sich gezwungenermaßen zum Internetradio. Bubis’ Tod wurde ebenso zur menschenfeindlichen Häme der Band “Die Härte”, die Schlager und Hits der Neuen Deutschen Welle mit rassistischen, neonazistischen Texten coverten. Auf der unterdessen indizierten CD “National Deutsche Welle” sang die Band zur Melodie des Schlagers “Am Tag, als Conny Kramer starb” folgendes: “Am Tag, als Ignatz Bubis starb / Und alle Juden heulten / Am Tag, als Ignatz Bubis starb / Und alle Gläser klingen / Das wird ein schöner Tag / Wir pissen auf sein Judengrab.” *

Siehe auch
Störtebeker-Netz 14.08.1999

Ähnlich wie Bubis war auch Spiegel als Kopf des Zentralrates der Juden in Deutschland Hauptfeind der Neonazis. Was man den beiden – dead or alive – wünscht(e), dürfte man in der rechten Szene wohl allen in Deutschland lebenden Juden wünschen. Unter dem zynischen Nickname “Kristallnacht” merkt jemand unter besagtem Altermedia-Text denn auch an: “Ich habe eine ganze Packung Taschentücher verbraucht, um mir meine pseudokoscheren Freudentränen abzuwischen.” Ein anderer findet indes, man solle das Datum in Ehren halten: “Auch wenn’s schwer fällt, sollten wir uns die Freude für morgen aufbewahren, denn heute ist bekanntlich der 61. Todestag einer wirklich beutenden Persönlichkeit, der wir dies schuldig sind.” Spiegel starb nämlich am selben Tag, an dem Adolf Dolfi 1945 Selbstmord begangen hatte.* Für einen Neonazi in einem Forum aus dem Umfeld eines Rechtsrockhändlers schlicht “Ironie des Schicksals”. Ein sich selbst Nonkonformismus attestierendes Blog, das offenbar Altermedia in Sachen Häme und Sarkasmus den Rang abzulaufen gedenkt, schreibt von einem “Anfall geschichtlicher Ironie” und titelt zum Tod des “Oberjuden(s) Paule Spigel”: “Eine Träne geht auf Reisen”.

* Eine bemerkenswerte Feststellung und wir waren bislang immer der Annahme, daß Spiegel erst vor ein paar Tagen verstorben wäre. Heißt es nicht, daß gleich und gleich nicht stets dasselbe ist, oder so? - Die Schriftleitung

In einem anderen Neonazi-Forum schreibt ein Poster über Spiegels Tod, er lache sich “gerade zu Tode wie schon lange nicht mehr”. Und ein angesehenes Forum der Szene überschreibt die neu eröffnete Diskussion mit den Worten: “Die Juden in Deutschland brauchen einen neuen ‘Herkules’.” Andernorts wird spekuliert, ob Spiegels früherer, umstrittener Stellvertreter Michel Friedman nun der neue Vorsitzende des “Zentralrat(es) der Schwindler” werde und “Maule-Paule” (Kommentar im Störtebeker-Netz) ablöse. Vorausschauend heißt es denn auch schon in einem der Foren: “Als ich die Nachricht von Spiegels ableben erfahren hab, war mein Tag geretten. (…) Wenn jetzt noch Friedman sich von dieser Welt verabschiedet wäre das schonmal nicht schlecht.”

“Ein schöner Tag, die Welt steh still, ein schöner Tag. komm Welt lass dich umarmen, welch ein Tag….!!!” wird im Forum einer bekannten Rechtsrock-Band, angelehnt an eine deutsche Bierwerbung gedichtet – fast so, als versuche man sich hier schon daran, ein neues Lied ähnlich jenes von “Die Härte” zu skizzieren. Andere Gedanken bewegen einen Neonazi im Forum des größten deutschen Magazins für rechte Musik: “Vielleicht kriegen wir zu seinen Andenken nächstes Jahr nen Feiertag!” Im Forum des “Freien Widerstands” (FW) – u.a. aus dem Umfeld führender Köpfe der “freien Kameradschaften” – befürchten einige schon, dass Spiegel “ein Staatsbegräbnis (…) auf unsere Kosten” erhalte. Doch nach wenigen ungewohnt zurückhaltenden Postings ist es der FW-Moderator leid und erinnert alle daran, dass “die allgemeine Haltung gegenüber diesem Menschen (…) jedem bekannt (ist). Das wichtigste ist gesagt.”

Es waren Bubis und Spiegel, die wiederholt davon berichteten, dass Schmäh- und Drohbriefe an den Zentralrat oder an jüdische Gemeinden kaum noch anonym abgeschickt worden seien. Es seien vielmehr während ihrer Amtszeit immer mehr Briefe eingegangen, deren Inhalte offen beleidigend, verletzend oder bedrohend seien – und das unter Angabe der wahren Absender. So verwundert es wenig, dass Kommentare von Neonazis in offen einsehbaren oder geschlossenen Foren sich in ihrer strafrechtlich relevanten Qualität kaum unterscheiden. Weder Paragraphen zur Verunglimpfung des Ansehens Verstorbener, noch jene zur Volksverhetzung scheinen in den Köpfen der Neonazis zu existieren, wenn sie den Tod Spiegels abfeiern. “Und der Paule, wie geht’s dem? Naja…er sitzt mit seinem Freund dem (Spitz)Bubis in einem Kessel und wird schön durchgekocht”, sinniert ein “Mitmacher” unter Altermedia in einem durch die “Schriftleitung” frei gegebenen Kommentar. Der “wartende Krieger” will gar Spiegel nachträglich abgeurteilt wissen: “(…) wir werden dein Werk und Wirken nicht in Vergessenheit geraten lassen, zumindest solange nicht, bis sich ein anständiges Gericht, welches dem deutschen Volk und nicht Juda verpflichtet ist, eingehend damit beschäftigt hat!”


* Wir verstehen nicht was Genosse Klarmann hat? Wenn augenscheinlich religiös angehauchte Leser der Meinung sind, daß Spiegel aufgrund seiner Sünden die Hölle verdient hat, so ist es ihr gutes Recht, sich darüber Gedanken zu machen, wie es ihm zur Stunde dort wohl ergehen mag. Gut, die Phantasien mögen vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, aber schlimmer als das was Dante Alighieri seinen persönlichen und politischen Gegnern über ihren Werdegang in Hölle und Fegefeuer alles so nachsagt, ist dies hier auch nicht. Darüber hinaus steht es natürlich Genossen Klarmann frei, selber zur Hölle zu fahren, um uns dann zu beweisen, daß unsere Leser mit ihren Phantasien daneben liegen. Daß Spiegels Wesen und Wirken ebenso wenig in Deutschland in Vergessenheit geraten wird, wie das seiner Volksgenossen im Allgemeinen ist darüber hinaus wohl eine Tatsache, an der noch nicht einmal Genosse Klarmann etwas ändern kann, ebenso wenig wie an deren Interpretationsfähigkeit. – Die Schriftleitung

Auch wenn derlei wohl kaum strafrechtliche Ermittlungen nach sich ziehen wird – sowohl die Betreiber des Störtebeker-Netzes, als auch die von Altermedia dürften den Behörden hinlänglich bekannt sein –, die Dichterübung des Kölner Neonazis Axel W. Reitz könnten die Ermittler zumindest klar zuordnen. “Paul war Jurist, und das nicht schlecht, denn Paule, der hatte immer Recht. Malkünstler war er nebenbei, mit grandioser schwarz-weiß Malerei. Auch Schauspielkunst verstehen tat er. Er spielte immer gern Theater. So vielseitig gewesen zu sein im Leben, – das ist nur Wenigen gegeben. Mit Paul hat die BRD einen ihrer Besten verloren… Prost!”* kalauert sich der führende Kader des neonazistischen Kampfbundes Deutscher Sozialisten (KDS) durch sein antisemitisches Weltbild. Veröffentlicht übrigens nicht nur mittels Kommentarfunktion auf Portalen und in Foren, sondern auch auf dem von Reitz persönlich mit betriebenen Infoportal des rechtsextremistischen Aktionsbüro Westdeutschland.

Auch hier dürfte bei den juristischen Rachephantasien unseres entrüsteten Kollegen wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken sein. So sind wir vermutlich die in dem Reimwerk von Axel R. Reitz eine Wiedererweckung deutscher Dichtkunst von Range eines Goethe oder Schiller sehen, allerdings sehen wir ebenso wenig einen strafrechtlichen Charakter in diesen Versen. Es sei denn, es ist inzwischen ein Gesetz ergangen, daß vorschreibt, daß man Personen die führend im öffentlichen Leben gestanden haben, nur lobende Versepen oder Gedichte schreiben darf. Ein solches ist uns derzeit jedoch unbekannt, doch lassen wir uns gern eines besseren belehren, bis dahin aber wird man, wenn es die Lage erfordert, wohl noch mit solchen Schüttelreimen vorlieb nehmen müssen. – Die Schriftleitung

Quelle: Telepolis 03.05.06

Anhang:
Bei unseren Nachforschungen über das Umfeld des eben zitierten Telepolis-Artikels vom 3. Mai, stießen wir außerdem auch auf einen längst vergessenen Nachruf aus dem Jahre 1977, den ein Klaus Hülbrock unter dem Pseudonym „Göttinger Mescalero“ in einer Göttinger Studentenzeitung dem am 7. April 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalt Siegfried Buback (1920-1977) gewidmet hatte und der seinerzeit in der etablierten Parteien- und Medienwelt der Bundesrepublik einen regelrechten Sturm der Empörung erregt hatte.

BUBACK - EIN NACHRUF

Dies soll nicht unbedingt eine Einschätzung sein oder ein kommentierender Verriss vom Schreibtisch aus, mit päpstlichen Gestus vorgetragen und als “solidarische Kritik” bezeichnet. Ausgewogenheit, stringente Argumentation, Dialektik und Widerspruch - das ist mir alles piep-egal. Mir ist bei dieser Buback- Geschichte einiges aufgestoßen, diese Rülpser sollen zu Papier gebracht werden, vielleicht tragen sie ein bißchen zu einer öffentlichen Kontroverse bei.

Meine unmittelbare Reaktion, meine “Betroffenheit” nach dem Abschuß von Buback ist schnell geschildert: ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen. Ich habe diesen Typ oft hetzen hören, ich weiß, daß er bei der Verfolgung, Kriminalisierung, Folterung von Linken eine herausragende Rolle spielte. Wer sich in den letzten Tagen nur einmal genau sein Konterfei angesehen hat, der kann erkennen, welche Züge dieser Rechtsstaat trägt, den er in so hervorragender Weise verkörperte. Und der kennt dann auch schon ein paar Züge von Gesichtern jener aufrechten Demokraten, die jetzt wie ein Mann empört und betroffen aufschreien. Ehrlich, ich bedaure es ein wenig, daß wir dieses Gesicht nun nicht mehr in das kleine rot-schwarze Verbrecheralbum aufnehmen können, das wir nach der Revolution herausgeben werden, um der meistgesuchten und meistgehaßten Vertreter der alten Welt habhaft zu werden und sie zur öffentlichen Vernehmung vorzuführen. Ihn nun nicht mehr - enfant perdu.

* Angesichts solcher Zeilen, die seinerzeit immerhin auch von Blättern vom Schlage der allerdings erst etwas später gegründeten TAZ verteidigt wurden, wird man uns wohl nicht verübeln, wenn wir hier lediglich den Ausdruck „Linke“ durch „Rechte“ ersetzen und fragen, weshalb Genosse Klarmann wegen unserer Zeilen solches Gewese macht, denn was einem Linken im Falle eines Mannes wie Buback recht ist, daß ist einem Rechten im Falle eines Mannes wie Spiegel schon lange billig. – Die Schriftleitung

Aber das ist ja nun nicht alles gewesen, was in meinem und im Kopf vieler anderer nach diesem Ding herumspukte. So eine richtige Freude, wie etwa bei der Himmelfahrt von Carrero Blanko konnte einfach nicht aufkommen, nicht, daß ich mich von der wirklich gut inszenierten “öffentlichen Empörung und Hysterie” kirre machen ließ; dieses Spektakel scheint ja wirklich von mal zu mal besser zu funktionieren und das irgendwo im Konzert dieser politischen Eunuchen, die von der Herstellung der “öffentlichen Meinung” leben (gut leben), sich eine einzige “kritische” Stimme erheben würde, daran glaubt von uns wohl keiner mehr.

Aber deswegen ist mir dieser hermetisch wirkende Block gleich- geschalteter Medien offizieller Verlautbarungen und Kommentare doch nicht so egal, daß ich mich bei irgendwelchen Aktionen überhaupt nicht mehr um ihn zu kümmern brauchte. Die Wanzenaffäre hat doch gezeigt, daß sich dieser Chor der aufrechten Leute in den Pelz gesetzt hat, die ihn kratzen, die sich nicht mit Meinungen und Kommentaren hinweg tuschieren lassen. Da haben sich immerhin Risse und Brüche in dieser scheinbar festgefügten Legitimationsfassade gezeigt, die wir ausnützen müssen und können, sogar in Bezug auf Stammheim. Da haben wir eine Gelegenheit versäumt, ein öffentliches Gemurmel, ein öffentliches Unbehagen der Nonchalance mit der die Bubacks, Maihofers, Schiess und Benda die dicksten Rechtsbrüche begehen, offensiv für uns und die Gefangenen zu nutzen. Diese Chance ist vorerst vorbei. Jetzt - nach dem Anschlag - ist nicht nur wieder jedes Mittel recht, um die “Terroristenbrut” zu zerschlagen, sondern die angewandten Mittel sind gar zu gering.

Das mag ein persönlicher Eindruck sein; ich hatte auch keine Ideen und keine Kraft, bei dieser Affäre einzugreifen. Aber deutlicher wird das, was ich damit kritisieren will, vielleicht am Beispiel des Roth/Otto Prozeßes in Köln. In diesem Prozeß war die Strategie der Bubacks, die, Linke, die nachweislich nicht geschossen haben, als Polizisten-Mörder zu verurteilen. Revolutionäre Linke sind Killer, ihre Gesinnung, ihre Praxis prädestiniert sie zu Killern, die vor keinem Mittel zurück- schrecken - so die Gleichung der Ankläger und (offensicht- lich) der Richter.

In mühevoller Kleinarbeit ist es den beteiligten Genossen und Genossinnen wenigstens ansatzweise gelungen, diese Strategie zu durchkreuzen und zwar so zu durchkreuzen, daß selbst die gleichgeschalteten Medien über die Sauereien, unmenschlichen Haftbedingungen, Verfahrensfehler etc. zu berichten gezwungen sind. Das kleine Stammheim in Köln hat so auch ein Schlaglicht auf das echte Stammheim werfen können. Am letzten Mittwoch haben die Anwälte von Roth und Otto Antrag auf Haftentlassung gestellt, weil einfach von der Beweislage her der Vorwurf des gemeinschaftlichen Mordes am Polizisten Pauli nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Die Gleichung “Linke sind Killer” war durchkreuzt. Ich befürchte aber, daß mit dem Anschlag auf Buback den Genossen die guten Karten aus der Hand genommen worden sind, daß hierdurch eine unfreiwillige Amtshilfe für die Justiz geleistet wurde, die vielleicht sogar den Urteilsspruch negativ beeinflussen wird.
Der Blindheit jener, für die sich die politische Welt auf Stammheim reduziert und die völlig unabhängig von der jeweiligen “politischen Konjunktur” den Kampf führen und ihre Mittel wählen, könnte so andere Genossinnen und Genossen entwaffnen und wäre ein unfreiwilliger Beitrag dazu, sie fertig zu machen. “Counterinsurgency” andersherum…

Diese Überlegungen alleine haben ausgereicht, ein inneres Händereiben zu stoppen. Aber es kommt noch doller. Ich habe auch über eine Zeit hinweg (wie so viele von uns) die Aktion der bewaffneten Kämpfer goutiert; ich, der ich als Zivilist noch nie eine Knarre in der Hand hatte, eine Bombe habe hoch- gehen lassen. Ich habe mich schon ein bißchen dran aufgegeilt, wenn mal wieder was hochging und die ganze kapitalistische Schickeria samt ihren Schergen in Aufruhr versetzt war. Sachen, die ich im Tagtraum auch mal gern tun tät, aber wo ich mich nicht getraut habe sie zu tun.

Ich habe mir auch jetzt wieder vorgestellt, ich wäre bei den bewaffneten Kämpfern, werde gesucht, gejagt, lebe irgendwo in einem konspirativen Zusammenhang von einigen Leuten, muß aufpassen, daß meine alltäglichen Verrichtungen (einkaufen gehen, Papierkörbe leeren, einen Film ansehen) mir nicht schon den Garaus machen.

Ich frage mich, wie ich - abgeschnitten von alltäglichen persönlichen und politischen Zusammenhängen - mit meinen Leuten die Entscheidung über solch eine Aktion fällen könnte. Wie ich mich monatelang darauf vorbereiten müßte, daß Buback weg muß, wie mein ganzes Denken von Logistik und Ballistik bestimmt wird. Wie ich mir sicher sein kann, daß dieser und kein anderer sterben muß, wie ich in Kauf nehme, daß auch ein anderer dabei draufgeht, ein dritter vielleicht querschnittsgelähmt sein wird etc.

Ich müßte völlig umdenken: ich denke immer noch, daß die Entscheidung zu töten oder zu killen bei der herrschenden Macht liegt, bei Richtern, Bullen, Werkschützern, Militärs, AKW-Betreibern. Daß ich dafür extra ausgebildet sein müßte; kaltblütig wie Al Capone, schnell, brutal, berechnend.
Wie soll ich mich entscheiden, daß Buback wichtig ist, nicht für mich und meine Leute, sondern auch für die anderen Leute. Daß er wichtiger ist, als der Richter X am Gefängnis Y oder einer seine Wärter. Oder daß der Verkäufer in der Ecke, der dauernd “Kopf ab” brüllt eine geringere “Schuld” trägt als Buback. Nur, weil er weniger “Verantwortung” hat?

Warum diese Politik der Persönlichkeiten? Könnten wir nicht mal zusammen eine Köchin entführen und sehen, wie sie dann reagieren die aufrechten Demokraten?

Sollten wir uns nicht überhaupt mehr auf die Köchinnen konzentrieren?

Wenn in Argentinien oder gar in Spanien einer dieser staatlich legitimierten Killer umgelegt wird, habe ich diese Probleme nicht. Ich glaube zu spüren, daß der Haß des Volkes gegen diese Figuren wirklich ein Volkshaß ist. Aber wer und wieviele Leute haben Buback (tödlich) gehaßt. Woher könnte ich, gehörte ich den bewaffneten Kämpfern an, meine Kompetenz beziehen, über Leben und Tod zu entscheiden?

Wir alle müssen davon runterkommen, die Unterdrücker des Volkes stellvertretend für das Volk zu hassen, so wie wir allmählich schon davon runter sind, stellvertretend für andere zu handeln oder eine Partei aufzubauen. Wenn Buback kein Opfer des Volkszornes wird (oder wegen mir auch des Klassenhasses, damit kein falscher Verdacht aufkommt), dann geht die Gewalt, die so ausgeübt wird, ebensowenig vom Volk aus, wie Bubacks Gewalt vom Volke ausging.

Wir brauchen nur die Zeitungen aufzuschlagen und die Tagesmeldungen zu verfolgen: die Strategie der Liquidierung, das ist eine der Strategien der Herrschenden. Warum müssen wir sie kopieren? Die Leute (das Volk!) haben Angst davor, sie haben ihre Erfahrungen damit gemacht, genauso wie mit Einkerkerung und Arbeitslager. Was wir auch tun: es wirft immer ein Licht auf das, was wir anstreben. Wir werden unsere Feinde nicht liquidieren. Nicht in Gefängnisse und nicht in Arbeitslager sperren und deswegen gehen wir doch nicht sanft mit ihnen um.
Unser Zweck, eine Gesellschaft ohne Terror und Gewalt (wenn auch nicht ohne Aggression und Militanz), eine Gesellschaft ohne Zwangsarbeit (wenn auch nicht ohne Plackerei), eine Gesellschaft ohne Justiz, Knast und Anstalten (wenn auch nicht ohne Regeln und Vorschriften oder besser: Empfehlungen) dieser Zweck heiligt eben nicht jedes Mittel, sondern nur manches. Unser weg zum Sozialismus (wegen mir: Anarchie) kann nicht mit Leichen gepflastert werden.*

Ironie des Schicksals. Nach ihrem Marsch durch die Instanzen haben die linken Revoluzzer der siebziger Jahre längst gezeigt, daß sie die Methoden eines Buback nicht nur fortführen, sondern sogar noch erweitern. Na und seit dem man auch auf linker Seite entdeckt hat, die deutschen Interessen am Hindukusch oder zumindest in Somalia, Kongo oder dem Nahen Osten zu verteidigen, dürfte wohl auch klar sein, daß sie wenn auch nicht direkt, so doch aber indirekt an zahlreichen Leichen, die den Weg des US-Imperialismus in aller Welt pflastern, mitschuldig sind. – Die Schriftleitung

Warum liquidieren? Lächerlichkeit kann auch töten, zum Beispiel, auf lange Sicht und Dauer.* Unsere Waffen sind nicht lediglich Nachahmungen der militärischen, sondern solche, die sie uns nicht aus der Hand schießen können. Unsere Stärke braucht deswegen nicht in einer Phrase zu liegen (wie in der “Solidarität). Unsere Gewalt endlich kann nicht die Al Capones sein, eine Kopie des offenen Straßenterrors und des täglichen Terrors; nicht autoritär, sondern antiautoritär und deswegen umso wirksamer. Um der Machtfrage willen (o Gott!), dürfen Linke keine Killer sein, keine Brutalos, keine Vergewaltiger, aber sicher auch keine Heiligen, keine Unschuldslämmer. Einen Begriff und eine Praxis zu entfalten von Gewalt/Militanz, die fröhlich sind und den Segen der beteiligten Massen haben, das ist (zum praktischen Ende gewendet) unsere Tagesaufgabe. Damit die Linken, die so handeln, nicht die gleichen Killervisagen wie die Bubacks kriegen.

* Wie wahr, wie wahr. Aus diesem Grunde ist es uns immer wieder ein Vergnügen, den Geistesgenossen des Genossen Klarmann deren Ergüsse aus längst verflossenen Tagen vorzuhalten, um ihnen zu zeigen, daß sie längst diese „Killervisagen“ bekommen haben, vor denen unser „Göttinger Mescalero“ in seinem Artikel seine Genossen warnt. Ein Blick in die Gesichter eines Otto Schily oder Joschka Fischer dürfte wohl zeigen, was aus ihnen geworden ist.

Ein bißchen klobig, wie? Aber ehrlich gemeint …

Ein Göttinger Mescalero

Quelle: http://www.glasnost.de/hist/apo/77buback.html

Die Auseinandersetzung um diesen Brief zog daraufhin im Juni 1977 noch einen Offenen Brief diverser Professoren und Rechtsanwälte nach sich, in dem das Schreiben des „Göttinger Mescalero“ gegen die veröffentlichte Empörung verteidigt wurde und auf dessen Veröffentlichung wir an dieser Stelle ebenfalls nicht verzichten wollen:

Juni 1977
HERAUSGEBER:
Prof. Dr. J. Agnoli, Berlin; Prof. Dr. G. Bauer, Berlin; Prof. Dr. J. Beck, Bremen; Prof. Dr. J. Blandow, Bremen; Prof. Dr. A. D. Brockmann, Bremen; Prof. Dr. P. Brückner, Hannover; Prof. Dr. W. Eichwedel, Bremen; Prof. Dr. M. Gallas, Bremen; Prof. Dr. H. Gerstenberger, Bremen; Prof. Dr. W. Gottschalch, Bremen; Prof. Dr. S. Grubitzsch, Bremen; Prof. Dr. K. Haubold, Oldenburg; Prof. Dr. K.-D. Hofmann, Berlin; Prof. Dr. W. Jaisli, Bremen; Prof. Dr. G. Jannsen, Oldenburg; Prof. Dr. S. Jannsen, Oldenburg; Prof. Dr. A. Keil, Bremen; Prof. Dr. G. Kiefer, Braunschweig; Prof. Dr. R. Knieper, Bremen; Prof. Dr. R. Künsken, Oldenburg; Prof. Dr. H. Lessing, Berlin; Prof. M. Liebel, Berlin; Prof. Dr. Ing. R. Lochmann, Berlin; Prof. Dr. E. Lucas, Oldenburg; Prof. Dr. J. Luther, Oldenburg; Prof. Dr. U. Maas, Osnabrück; Ass. Prof. Dr. C. Marzahn, Bremen; Prof. Dr. A. Meyer, Bremen; Ass. Prof. Dr. U. Mückenberger, Bremen; Prof. Dr. W. Nitsch, Oldenburg; Prof Dr. C. Offe, Bielefeld; Prof. Dr. H. Ortmann, Bremen; Prof. H. Pfütze, Berlin; Prof. Dr. U. K. Preuß, Bremen; Prof. U. Preuß-Lausitz, Berlin; Rechtsanwalt H. Rem‚, Berli;n Prof. Dr. D. Richter, Bremen; Akad. O Rat Dr. I. Scheller, Oldenburg; Prof. Dr. E. Schmidt, Oldenburg; Prof. Dr. W. Schmidt, Oldenburg; Prof. Dr. B. Schonig, Berlin; Prof. W. Siebel, Berlin; Prof. Dr. Ch. Thürmer-Rohr, Berlin; Prof. Dr. M. Waltz, Bremen; Prof. Dr. R. Wolff, Berlin; Rechtsanwalt M. Zieger, Berlin; Rechtsanwalt H. Jacobi, Hamburg; Rechtsanwalt W. Günneman, Hamburg;

ERKLÄRUNG

Wir sehen uns veranlasst, einen Nachruf zu veröffentlichen einen Nachruf, den zu veröffentlichen unter Strafe gestellt worden ist: es geht um den erstmals in der Göttinger Studentenzeitung publizierten Nachruf auf Buback. Dieser Nachruf hat heftige Reaktionen ausgelöst: seine Verbreitung wird von Justiz und Polizeiorganen sowie von Hochschulleitungen verfolgt; in den Massenmedien, auch in den bürgerlich-liberalen Zeitungen, wird dieser Nachruf als Ausgeburt “kranker Gehirne” und als Musterbeispiel für “blanken Faschismus” (Frankf. Rundschau) deklariert. Der vollständige Text wird nirgends veröffentlicht im Gegenteil, die zentrale Intention des Artikels - seine Absage an Gewaltanwendung - wird unterschlagen.

Warum wird dieser Artikel unterdrückt? Die Publikation der unbotmäßigen Gefühle eines Studenten trifft auf eine Situation, in der der Staat Trauer für einen seiner Repräsentanten verordnet und in Szene setzt. Der Artikel verletzt in Form und Inhalt staatsbürgerliche Anstandsregeln - der Bundesjustizminister zeigt die “Verunglimpfung des Andenkens Toter” an. Der Artikel aber will auf seine Weise nichts weiter, als verordnete Gefühlsregungen infragestellen und einen Denkprozeß über die Gewaltverhältnisse in unserer Gesellschaft in Gang setzen.

Wir halten diesen Denkprozeß für notwendig. Die Unterdrückung und Verfolgung des Artikels ist selbst Ausdruck dieser Gewalt- verhältnisse: während jeder Ansatz sozialistischer Kritik und Praxis erstickt werden soll, können sich faschistoide Tendenzen ungehindert breit machen. Die politische Öffentlichkeit in der Gesellschaft und speziell an den Hochschulen wird weiter eingeschränkt. Durch die exemplarische Kriminalisierung einzelner Studentenvertreter wird an den Hochschulen ein Klima der Angst erzeugt, in dem viele politische Diskussionen nicht mehr geführt werden und Äußerungen, die möglicher Weise politischen Charakter haben könnten, nur noch hinter vorgehaltener Hand gemacht werden.

Wir sind der Auffassung, daß eine öffentliche Diskussion des gesamten Artikels möglich sein muß. Mit seiner Veröffentlichung wollen wir zugleich dazu beitragen, der Kriminalisierung, der Illegalisierung und dem politischen Äußerungsverbot entgegenzutreten, indem wir das Recht auf freie politische Meinungsäußerung praktisch wahrnehmen.

Quelle:http://www.glasnost.de/hist/apo/77buback.html

Summa summarum: Was will Genosse Klarmann eigentlich von uns?

Siehe auch
Gemeinsame Antwort der Berliner Herausgeber der Dokumentation “BUBACK - EIN NACHRUF” auf den offenen Brief des Senators für Wissenschaft und Forschung vom 7. Juli 1977

Mescalero-Verfasser outet sich in einem Brief an Buback-Sohn

Quelle: Störtebeker-Netz 09.05.06
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“Wenn ein Volk seit 3000 Jahren verfolgt und geächtet wird, dann muss dass wohl irgend einen Grund haben”.
Henry Kissinger
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Kristallnacht



Anmeldungsdatum: 14.05.2006
Beiträge: 235

BeitragVerfasst am: So Mai 14, 2006 9:17 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Gott erhalte alle Juden.

Paul Spiegel hat er schon erhalten
beer angelevil
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