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admin
Anmeldungsdatum: 22.07.2004 Beiträge: 2347
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Verfasst am: Do Jan 19, 2006 11:26 pm Titel: Euro-Bushismus |
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Chirac droht mit Atomwaffen
Während die Bush-Krieger an der Heimatfront schwer in die Defensive geraten sind, findet in Europa die Bush-Politik der militärischen Erpressung von um ihre nationale Souveränität ringenden Staaten ihre eifrigen Nachahmer. So scheint vor allem Frankreichs rechtskonservativer Präsident Jacques Chirac zu der Überzeugung gelangt zu sein, daß von Bush lernen siegen lernen bedeute. Auf der Marinebasis Ile Longue drohte er den Anführern von Staaten, die terroristische Mittel »gegen uns« einsetzen würden, mit atomarer Vergeltung. Die würde dann wohl nicht nur die Regierungen dieser Staaten treffen.
Nun behält sich also auch Frankreich sein Recht auf den atomaren Erstschlag vor. Nicht nur gegenüber Ländern, die selbst auch in Besitz von Atomwaffen sind, sondern auch gegenüber solchen, die nicht nuklear aufgerüstet sind. In Wirklichkeit ist diese Drohung ausschließlich gegen Länder ohne Atomwaffen gerichtet. Denn eine wirkliche nukleare Erstschlagskapazität ist nur dann gegeben, wenn der angegriffene Staat zu keiner nuklearen Antwort befähigt ist. Das sind in der Sprache der selbstermächtigten Weltenlenker die sogenannten »Terrorstaaten«. Monsieur Chirac hält es somit für durchaus angemessen, auf einen terroristischen Anschlag mit einem atomaren Vernichtungsschlag zu reagieren. Die nukleare Hemmschwelle ist so niedrig wie noch nie. Standen früher Atomwaffen gegen Atomwaffen, die damit ein »Gleichgewicht des Schreckens« herstellten, so werden nun Atomwaffen gegen selbstgebastelte Autobomben in Stellung gebracht.
Chiracs Atomkriegsansage platzte mitten in die von den Westmächten gegen den Iran betriebene Kampagne hinein. Ein mit Kernwaffen aufgerüsteter Iran wäre als Objekt der Erpressung wenig geeignet. Um erpreßbar zu bleiben, wird er unter Anwendung aller Mittel einer aggressiven Diplomatie erpreßt. So wurde schon der Irak wehruntauglich gemacht. Deshalb wäre man in Teheran wohl nicht allzu peinlich berührt, würde das iranische Atomforschungsprogramm Möglichkeiten einer militärischen Anwendung der Kernenergie bloßlegen. Chiracs Liebeserklärung an die Bombe dürfte das iranische Regime in seinem Bestreben, sich nicht willenlos auf die Schlachtbank führen zu lassen, noch bestärkt haben.
Aber warum rührt ausgerechnet ein Chirac nun am lautesten die Kriegstrommel, wo doch Paris als eine Bastion des Widerstandes gegen den Irak-Krieg galt? Je mehr die Bush-Doktrin der globalen Unterwerfung Schwächen zeigt, desto mehr fühlt sich EU-Europa offenbar ermutigt, imperialistische Stärke zu demonstrieren. Und so befindet sich der Bushismus weiter auf dem Vormarsch – nicht im Irak und nicht in den USA, sondern in Good Old Europe. |
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gladius
Anmeldungsdatum: 21.03.2004 Beiträge: 4408 Wohnort: Famagusta
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Verfasst am: Fr Jan 20, 2006 2:23 pm Titel: |
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Das Gegacker eines Chirac ist mit dem gallischen Gockel, dem Wappentier der "Grand Nation" zu vergleichen.
Oder anders herum: (viel) Lärm um nichts!
_________________ Das DÖW arbeitet mit einem Gemisch aus Lüge, Fälschung und Denunziation
Das DÖW erscheint in pseudowissenschaftlicher Aufmachung
Ich fordere: Der Gesinnungs-Freiheit eine Gasse |
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